Transnationale Formen des Rechtsextremismus am Beispiel der Ülkücü

Im Teilprojekt ReTra soll mehr über Ideologie, Struktur und Aktivitäten der Grauen Wölfe in Bayern sowie über deren Verflechtungen bis in die Türkei in Erfahrung gebracht werden. Es möchte verstehen, welche Bedingungen die Akzeptanz für diese Gruppen fördern und welche Gegenaktivitäten es gibt.
Außer dem so genannten Wolfsgruß ist über die „Grauen Wölfe“ wenig bekannt. Das nutzen sie geschickt, um sich als demokratische Migrant:innen-Selbstorganisationen auszugeben. Ansonsten fallen die „Grauen Wölfe“ im Alltag kaum auf, obwohl es in Bayern laut bayerischem Verfassungsschutz über 1.300 Aktive gibt.

Wir arbeiten mit einer systematischen Dokumentenanalyse, Interviews und weiteren Ansätzen heraus, welche Attraktivität die Gruppen für Menschen mit Türkeibezug und welche Struktur die Grauen Wölfe in Bayern haben. So können Maßnahmen entwickelt werden, die ihren Aktionsradius schmälern.
Die Forschungsarbeit wird von einer Begleitgruppe unterstützt. Dies sind zivilgesellschaftlich aktive Personen, die sich mit der Ülkücü-Bewegung beschäftigen. Zudem baut das Teilprojekt ein Netzwerk von Wissenschaftler:innen auf, mit denen es die Entwicklungen diskutieren kann.
Die Arbeit ist ein Beitrag zur Forschung über transnationale Formen des Rechtsextremismus. Hierbei stehen nicht Kontakte, wie gegenseitige Besuche, zwischen unterschiedlichen extrem rechten Gruppen über Landesgrenzen hinweg im Fokus. Es geht vielmehr um Netzwerke von Gruppen in verschiedenen Ländern, wie z.B. den „Grauen Wölfen“. Es wird gezeigt, dass diese Form des Rechtsextremismus mehr Aufmerksamkeit bedarf, als sie es bisher hatte.

Prof. Dr. phil. Martina Ortner

OTH Regensburg

Professur für migrationssensible Soziale Arbeit

Rabia Kökten

OTH Regensburg

projekt-retra@oth-regensburg.de

Pfeil_nach_oben