ForGeRex mit öffentlicher Auftaktveranstaltung gestartet

Am 10. Oktober 2024 stellte sich der Forschungsverbund ForGeRex mit einer Veranstaltung an der OTH Regensburg der Öffentlichkeit vor.


Im Foyer der Hochschule präsentierten die Wissenschaftler:innen ihre Forschungsvorhaben mit einer Posterausstellung. In zahlreichen persönlichen Gesprächen mit Partner:innen und Interessent:innen gaben sie Einblicke in ihre Arbeit. Der Austausch rund um die Ausstellung war ein Schwerpunkt des Abends, der neben der Vorstellung auch der Vernetzung des Verbundes mit alten und neuen Kooperationspartner:innen diente

Im Rahmen einer Pressekonferenz erläuterte der Verbund seine Arbeit den anwesenden Journalist:innen, die anschließend ebenfalls die Posterausstellung besichtigen und die Forscher:innen befragen konnten. Das Rahmenprogramm startete mit einem Grußwort von Prof. Dr. Christoph Skornia, Vizepräsident der OTH Regensburg, in dem er betonte, dass die Hochschule sich dafür einsetze, dass Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit und extrem rechte Ideologien an der Hochschule keinen Platz hätten. Daher freue sich die OTH besonders über ihre Rolle als Sprecherinnenhochschule von ForGeRex, so Skornia.

Die FoGeRex-Sprecherinnen, Prof. Dr. Martina Ortner und Prof. Dr. Clarissa Rudolph, berichteten anschließend von der Entstehung des Verbundes von den ersten Anfängen der Vernetzung, der Ausarbeitung der Projekte bis hin zu seinem heutigen Zuschnitt. Kritische Rechtsextremismusforschung in Bayern auf eine breitere Grundlage zu stellen und bisherige tote Winkel auszuleuchten, ist ein Ziel von ForGeRex. Wichtig ist dabei die Vernetzung mit Partner:innen auch über die Wissenschaft hinaus in Zivilgesellschaft, Politik und Verwaltung.

Der anschließende Fachvortrag von Prof. Christoph Kopke zeigte anschaulich die Bedingungen auf, unter denen Rechtsextremismusforschung im Jahr 2024 stattfindet. Die Wandlungsfähigkeit und Vielfalt der Akteurslandschaft und die Diskurse um die Einordnung rechtsterroristischer Taten sind nur zwei der zahlreichen Herausforderungen für die Wissenschaft. Interdisziplinäre und multiperspektivische Untersuchungen können diesen begegnen und belastbare Ergebnisse liefern, so Kopke.

FoGeRex-Sprecherinnen, Prof. Dr. Martina Ortner und Prof. Dr. Clarissa Rudolph, auf der öffentlichen Auftaktveranstaltung des Verbundes.

Der zweite Teil des Programms begann nach einer Stärkungspause mit einem Impulsvortrag von Heike Kleffner. Die Geschäftsführerin des Verband der Beratungsstellen für Betroffene rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt (VBRG) zeichnete die Anforderungen und Bedarfe von zivilgesellschaftlichen Akteur:innen in der Zusammenarbeit mit der Wissenschaft mit Blick auf die Auseinandersetzung mit der extremen Rechten nach.

Die anschließende Podiumsdiskussion zeigte diese Bedarfe auf: Robert Andreasch (a.i.d.a. e.V.) unterstrich die wichtige Arbeit zivilgesellschaftlicher Akteur:innen in der Recherche und Dokumentation über extrem rechte Akteur:innen. Nicola Hieke (Landeskoordinierungsstelle Bayern) betonte die Bedeutung einer verlässlichen und langfristigen Finanzierung zivilgesellschaftlicher Akteur:innen, die sich gegen Rechtsextremismus engagieren. Jessica Hoyer, wissenschaftliche Mitarbeitende in ForGeRex-Teilprojekt 1b berichtete aus ihren Erfahrungen in der transdisziplinären Zusammenarbeit und ihrer Arbeit an einer diesbezüglichen Studie, welche die Bedarfe zivilgesellschaftlicher Akteur:innen untersuchte, die gegen Rechtsextremismus arbeiten. Neben einer angemessenen Kommunikation von Forschungsergebnissen seien der Umgang auf Augenhöhe und die Berücksichtigung der jeweiligen Möglichkeiten und Ressourcen zentral. Die Leerstellen in der Analyse der extremen Rechten seien in der Vergangenheit häufig von Journalist:innen oder zivilgesellschaftlichen Akteur:innen gefüllt worden – auch gegen Widerstände in Politik und Gesellschaft, erklärte Heike Kleffner. Einig waren sich die Podiumsgäste darin, dass eine transdisziplinäre Analyse der extremen Rechten viele Perspektiven einbinden muss und damit der Rechtsextremismusforschung wichtige Potentiale eröffnen kann.

Gemeinsam mit allen Beteiligten und Gästen ließen die ForGeRex-Mitglieder den Abend mit Gesprächen im Foyer der OTH ausklingen.

Geschäftsstelle ForGeRex

Büro für Forschungsverbundmanagement
Universität Augsburg

forgerex@mrm.uni-augsburg.de

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